Smoker

Frühjahr 2016

Der Griller wird hin.  Und das noch vor der 3. Saison.  Neeeiiiiiinnnn.......

Conclusio: Wir bauchen einen neuen Griller!



   

Schaut auf den ersten Blick fürchterlich aus. Auf den Zweiten auch. Die Metallschichten lösen sich hier wirklich schichtenweise, komplett verrostet ab.

Heutzutage hält auch gar nix mehr länger als die Garantiezeit.... Aber irgendwas ist da trotzdem faul, also ein Mail an den (eigentlich renommierten) Hersteller geschrieben, daß ich damit unzufrieden bin, daß mein alter Schwenkgrill nach 10 Jahren noch um Einiges besser ausschaut, als der Markengriller usw.

Kurz darauf folgendes Mail vom Hersteller bekommen:

blabla...

Auf den Fotos sieht es so aus als wenn Sie das Modell als Feuerstelle nutzen – dafür ist dieser nicht vorgesehen und hält dieses auch nicht auf Dauer aus.

Der Vergleich mit der Feuerschale eines Schwenkgrills ( wo man die Feuerschale tatsächlich auch als Feuerstelle nutzen kann ) ist hier so nicht vergleichbar.

Gerne prüfen wir aber die Angelegenheit mit der Geschäftsleitung wenn Sie uns den Kaufbeleg vorlegen können.

blabla...

Das heißt eigentlich, daß ich in meinem Griller kein Feuer machen darf. HÄÄ ??? Wozu hab ich dann einen Griller? Aha- nach etwas nachdenken ists dann klar, man darf zwar glühende Kohle in den Griller einfüllen, bzw. den Griller mit Grillkohle und Anzünder befeuern, Feuer darf man aber keines drin machen.

Was istn das für ein Tuntengriller? Wer benutzt sowas? Als Mann will mann im Griller ein Feuer machen, wie in alten Zeiten. Nicht, daß ich mich an die alten Zeiten, in der man als Mann selbst Feuer gemacht hat, zurückerinnern könnte, aber es geht da ums Prinzip.

Also ein etwas schnippisches Mail an den Hersteller geschrieben:

blabla...
Ich habe die Rechnung und auch die Bedienungs- bzw. Aufbauanleitung zum Griller gefunden (anbei per PDF). Ich hätte in der Anleitung nirgendwo einen Hinweis gefunden, daß der Griller nicht konventionell mit Holz befeuert werden dürfte und nur mit Grillkohle zu heizen ist...

bald drauf kam die Antwort vom Grillersteller:

blabla...

Sie erhalten jetzt ein neues Modell von uns im Austausch !

Dieser ist nicht als Feuerstelle zu nutzen !

Hurra, wir bekommen einen neuen Griller. Auweia, den darf ma auch net als Feuerstelle benutzen. Hmmm, ob das wirklich so ernst zu nehmen ist? Ich befürchte mal ja, der alte Griller hats ja auch net lange mitgemacht...

Das Austauschmodell werde ich vorsichtshalber gar nicht verwenden, das kommt auf www.willgrillerindemmakafeuermachendarfhaben.at

Somit stehen wir eigentlich wieder am Anfang der ganzen Thematik: Wir bauchen einen Griller!

"Jemand" - im Sinne der Gleichberechtigung muss der Begriff hier eigentlich geändert werden in "Jefraud"- also das Weib - hat hier die wahnwitzige Idee gehabt, einen gemauerten Griller auf die Terrasse zu stellen. Auf meine heilige Terrasse!!!! Einen Betonklumpen!!! Assolutemente NO.

So wurden im weiteren Brainstorming a.k.a. Wortgefecht weitere Möglichkeiten diskutiert und abgewogen. Völlig unerwartet war das Ergebnis unserer Erörterung:
Was ist mit einem Smoker?

Wir haben uns im Internet schlau gemacht und ein Wenig mit unserem Weltbild Oferl herumprobiert, und mussten zugeben, die Idee des indirekten Grillens  hat uns gut gefallen, auch wenns a bissl länger dauert, bis das Zeugl durch ist.

Ich werde hier nicht zum fünfundzwölfzigsten mal erklären, was direktes und indirektes Grillen ist, wie ein Smoker funktioniert etc. Nähere Infos entnehmen Sie bitte "dem Internet" auf Seite 573.

TIP:
Alles rund ums Grillen und viel mehr -inklusive wahnwitziger Smokerfotos- findet man beim Grillsportverein 

TIP:
Es gibt diverse gute Bücher über das Smoken - entweder über den Buchhandel, oder über gewisse Tauschbörsen (hab ich gehört), letztere sind natürlich relativ illegal.


Es ist dann das Modell Grill'n Smoke Classic von BBQ Scout geworden (gutes Einsteigermodell). Wir haben ihn bei http://www.barbecue-point.at in Vösendorf gekauft. Mit der Beratung und dem Preis waren wir äußerst zufrieden. Beim Aufbau haben wir einen Lackfehler am Deckel entdeckt, der wurde bei Barbecue-Point anstandslos und unkompliziert sofort ausgetauscht. Fragen zum Einbrennen wurden telefonisch kompentent und unkompliziert beantwortet, auch Samstag abends.


Nach dem Aufbau muss er eingebrannt werden, d.h. erstmals (ohne Fleisch und Gemüse drin) befeuert werden, mit nicht zu heißen Temperaturen, dadurch zieht der Lack ins Metall ein und wird unempfindlicher. Weitere Infos zum Thema Einbrennen siehe Internet auf Seite 581ff. Die Temperatur konstant zu halten und vorallem nicht zu sehr ansteigen zu lassen, ist am Anfang garnichtmal so leicht, habe hier mit der "Holzscheitmethode" gearbeitet.

   


Zum Befeuern nehmen wir Grillbriketts, die wir im Anzündkamin vorglühen. An mehreren Stellen im Internet wurde drauf hingewiesen, daß der Lack der Sidefirebox leiden kann (!) wenn ma drin Holzscheite anzündet. Hmmm daher gehen wir lieber auf Nummer sicher und verwenden erstmals nur Grillkohle. Allerdings widerspreche ich mir hier jetzt selbst, siehe Tuntengriller, das ist mir bewusst. *SCHÄM*

Was jedes Mal beim Anzünden eine Zitterpartie und Gratwanderung ist, ist die Frage, ob die Grillkohle bzw. Grillbriketts ordentlich anbrennen oder nicht. Ich habs schon mit Anzündwürfeln (ja ich werde mal in der Hölle dafür schmoren, das ist mir bewusst) und Papier und Karton versucht, mal brennt das Klumpat an, mal nicht. Letztens hab ich vorsichtshalber 2 Anzündwürfel reingeschmissen, nix, nada, niente. Nichtmal nix ist angebrannt.


Gesetzt den Fall das Grafflwere brennt ordentlich an, föne ich es noch etwas, damit die Kohle schneller durchglüht. Smokerbereit ists dann, wenn sämtlichen Briketts oder Holzkohlestücke von einer ganz leichten Ascheschicht überzogen sind. Dann ab damit in die Sidefirebox und die Ripperl in den Smoker geschmissen. Zum eigentlichen Smoken nehme wir Holzchips aus dem Fachhandel (Mesquite und Hickory), die nach ca. 30 Minuten Einweichzeit in Wasser auf die Glut kommen. Ich packe das Ganze in Alufolie ein und mache a paar Löcher zum Rausrauchen in die Folie.

TIP:
Die Smokechips gleich nach dem Fleisch reingeben, dann sind die Fleischporen noch offen und es kann mehr Rauchgeschmack annehmen.


Paar Stunden später kann man dann das Ergbnis riechen, kosten und geniessen.

   

Unbestätigter TIP:
Mehrere Grilloberfuzzis raten, das Fleisch nach dem Rausnehmen aus dem Smoker 5 ... 10 Minuten rasten zu lassen bevor es serviert wird. Habe den direkten Vergleich noch nicht gemacht, der steht noch auf der to do Liste.

Natürlich darf das Gemüse nicht fehlen, das wird im Smoker wirklich köstlich. So köstlich, daß man eigentlich gar kein Fleisch dazu braucht. Und so (rechts) schauts dann am Teller aus.

   


TIP:
In einigen Anleitungen zum Einbrennen wird von einer Patina Schicht geschrieben, die sich bildet und so den Griller schützt. Das ist grundsätzlich schon richtig, nur wird da der Eindruck erweckt, diese Schicht entsteht sofort und gleich beim Einbrennen. Dem ist nicht so, nach dem Einbrennen sieht man mal überhaupt und garnix. Nach etwa 10-15 Mal smoken ists dann nach und entstanden.



Sommer 2016

Beim Anspruchsvollen Smoken ist die Kontrolle der Temperatur sehr wichtig. In unserm Fall -Ripperl und Hendlhaxen- reicht es, aus, einen ungefähren Temperaturbereich zu halten, ich halte mich da so an 100-120 Grad. Kauftipp (geklaut vom Grillsportverein): FANTAST Thermometer vom "Wohnst Du schon oder schraubst Du noch Möbelmarkt". Das Kabel des Temperaturfühlers lasse ich über den Rauchfang in den Smoker gehen und plaziere ihn neben (oder in) dem Fleisch.

Wenn wir "nur" Ripperl oder Hendlhaxen Smoken, häng ich nur einen Temperaturfühler daneben, das langt allemal. Bei Einem Fleischklumpen weiß ich schon ganz gerne die Kerntemperartur, daher dann ein weiteres Thermometer.


Wenn man mehr auf einmal smoken möchte, empfiehlt sich ein Rib Rack. Da werden die Fleischstücke oder Ripperl einfach aufgestellt. Low Cost Variante (ebenfalls geklaut vom Grillsportverein): VARIERA Deckelhalter vom "Wohnst Du schon oder schraubst Du noch Möbelmarkt" Nach Entfernung der Plastikfüße sofort einsatzbereit.


Was noch ein Wenig optimiert gehört, ist die Luftdichtheit des Smokers, wie am Bild ersichtlich, raucht es durch einige Spalten und Löcher raus, was natürlich Wärmeverlust bedeutet. Das macht man am Besten mit (Ofen-) Dichtschnur und Silikon aus dem Rauchfangkehrerfachhandel. Oder ausn Baumarkt. Das Material hab ich schon, muss es demnächst noch angehen.


Das Geniale an der ganzen Smoker Geschichte ist die Tatsache, daß man nebenbei auch "normal" also direkt grillen kann. Also Würschtl, Grillteig, Gemüse was auch immer. Und wenn ma drauf kommt, daß das Gemüse (spez: Süßkartoffel) doch noch nicht ganz durch sind, kommens auch noch mal für 5..10 Minuten in die Sidefirebox.

   


Etwas Herumspielerei und Erfahrung braucht die richtige Temperierung, die natürlich je nach Gerät verschieden ist. In meinem Fall habe ich den Rauchfangschieber eigentlich immer fast ganz zu - bis auf das Temperaturfühlerkabel, das rauskommt.

Die Temperatur regle ich hauptsächlich über die Zuluft der Sidefirebox, wenn die Kohle frisch und heiß ist, ist der Schieber ganz zu, nach etwa 1...2 Stunden mach ichs meist so einen Zentimeter auf. Falls die Temperatur zu gering ist mache ich ihn ein winziges Stückerl auf.

Der Trick dabei ist, Geduld zu haben, die Temperatur steigt nach Öffnen des Schiebers nicht innerhalb von 0,0005 Sekunden um 400 Grad an, das braucht immer a bissl.

   



Smoke on the water...

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