Die Sache mit der Feuchtigkeit ist eine Komplizierte. Da git es eine
absolute und eine relative Luftfeuchtigkeit, es gibt relativ feuchte
Luft, die absolut gesehen aber trocken ist, usw... Nach ziemlich viel
Herumleserei kann ich es (sehr) vereinfacht so ausdrücken:
Warme Luft ist von hausaus feuchter und kann weniger
Feuchtigkeit aufnehmen, kalte Luft ist trockener und kann mehr
Feuchtigkeit aufnehmen.
Was heißt das jetzt fürs lüften?
In der kalten Jahreszeit ist die Luft draußen viel
kälter als die Wohnungsluft - die kalte Luft kann mehr
Feuchtigkeit
aufnehmen - die Dauer des Lüftungsvorganges ist
kürzer.
in der warmen Jahrszeit ist die Luft draußen
tagsüber wärmer als die Wohnungsluft. In diesem
(schlechesten) Fall
kommt von draussen noch feuchtere Luft rein und kodensiert an kalten
Flächen (z.B. Kellerwänden!). Wenn die
Außenluft etwas kühler als die Wohnungsluft ist,
muß relativ lange gelüftet werden, da die nur wenig
kühlere Luft weniger Feuchtigkeit
aufnehmen kann. Also am besten Abends lüften.
Gegen die Bodenfeuchtigkeit (Lehmboden,
Oberflächenwasser) haben wir folgendes unternommen:
Wieviel lüften? Wie
oft
lüften?
Nach dem Estricheinbringen wird empfohlen, 1 Woche nicht
querzulüften (maximal nur 1 Fenster kurz öffnen) und
danach 4x pro Tag stoßzulüften. Da ich nicht 4x pro
Tag
zum Haus fahren konnte um die Fenster zu öffnen und die
Nachbarn auch nicht überbeanspruchen wollte, mußte
es
reichen, 1x pro Tag 20 Minuten zu lüften. Die Luftfeuchtigkeit
beim Estich ausheizen war schrecklich (ca. 80%). Doch es hat
gereicht, wir hatten keine Probleme mit den Gipskartonplatten,
Rissen im Estrich oder Ähnlichem.
Plötzlich - einige Wochen nach
dem Estrich
ausheizen - bildeten sich nasse Flecken im Keller an der Nordwand
-siehe Bild oben. Aber warum auf einmal? Wir lüfteten
häufig - es wurde nicht besser.
Wir rätselten herum, was das sein könnte... schauten,
ob
die Drainage unverletzt ist, kontrollierten das
Oberflächenwasser, verlegten die Dachrinnenabläufe,
kontrollierten die Sickergrube etc, etc.
Kein Erfolg.
Nach einem intimen Gespräch mit unserem Installateur
äußerte der die Vermutung, dass es mit der
Luftfeuchtigkeit im Keller zu tun hätte.
Ein freundlicher Wolf- Kundendienstmitarbeiter, der uns besuchte,
bestätigte die Vermutung des Installateurs und
erklärte
uns das Problem.
Um Feuchtigkeit wegzubringen, sollte es draußen
kälter sein als der zu lüftende Raum, da kalte Luft
mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, als warme Luft.
Beim Fensteröffnen im Keller (im Sommer) kondensiert
Feuchtigkeit an
der kalten Kellerwand, da die warme Luft von draußen feuchter
ist, als die Luft im Keller.
Genau das Gegenteil wird erreicht, statt
feuchte Luft raus kommt noch feuchtere Luft rein. Je geringer der
Temperaturunterschied zwischen drinnen und draussen ist
desto länger und häufiger soll gelüftet
werden.
Lösung
Im Sommer weniger häufig im Keller lüften, wenn, dann
abends,
wenns kühl ist. Im Winter häufiger
stoßlüften.
Bei Feuchtigkeit nur dann lüften, wenn die
Außentemparatur kleiner als die Kellertemparatur ist - Die
trockene, kalte Luft zieht die Feuchtigkeit raus.
Unbedingt ein (günstiges) Hygrometer im Keller aufstellen und
immerwieder kontrollieren.
It worx, nach 3 Tagen mit geschlossenen Kellerfenstern waren die nassen Stellen so gut wie weg. Nach 2-3 Wochen sind die nassen Stellen staubtrocken. Wir lüften den Keller nur mehr gelegentlich.
Irgendwie sind die Fenster im Haus immer etwas feucht an den Rändern, die Kellerfenster sehr stark. Momentan hilft abwischen und Lüften gut. Wenns kalt draußen ist, beschlagen die Fenster viel mehr.
Im warmen Wohnraum entsteht bei ordentlicher Lüftung selten Feuchtigkeit am Fenster. Im kühlen Schlafzimmer und im warmen aber feuchten Bad häufiger. Und im Keller sind die Fenster waschelnass.
Rel. Luftfeuchtigkeit im Wohnzimmer ist zwischen 55 und 65 Prozent, nach dem Lüften klettert sie runter auf knapp unter 50.
Abhilfe
Fenster abwischen und häufiger gut lüften - je
wärmer es draußen ist, desto
öfter/länger..
Habe ein gekipptes Kellerfenster
über Nacht
vergessen zu schließen, Kellerfenster waren tags darauf
staubtrocken. -> öfter lüften.
Die vermehrte Nässe der Kellerfenster führe ich auf
Baufeuchte zurück, schau ma mal, wies nächsten Winter
ausschaut.
LESETIP:
Information
der Energie Tirol auch für "Handlüfter" unter
Download / Energiesparen durch richtiges Lüften (2001)
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