Das ist Aufgabe meines geliebten Weibes, denn Kraweuschuasta ist kein Mann des Fliesens. Er ist der Mann des Fliesen schneidens. Der Anfang ist schon mal ganz gut...
Die Schwierigkeit bei der ersten Reihe ligt darin, sie gerade zu legen - also parallel zur Wand. Ist uns ganz gut gelungen, bei der letzten Reihe sind wir weniger als 5mm schief geworden, das fällt unter das Prädikat "gerade".
..und in der Waage ists auch...
Mit den richtigen Hilfsmitteln wird die erste Reihe ausgerichtet. Dann gehts viel leichter und gschwinder.
Ing. Speckbert der ständig Hungige führt die Oberaufsicht über den ausführenden Pöbel.
Verwendete Werkzeuge
Hier ein Bild vom Fliesenschneider
Und hier die Knieschoner, die sind wirklich superangenehm, nach 3 Stunden Fliesen hatte ich absolut keine Schmerzen in den Knien oder Beinen...... Aber die Bandscheiben hab ich alle einzeln gespürt....
Nah etwa zweieinhalb Stunden ist das halbe Zimmer gefliest. Und es schaut schon wunderbar aus, das bestätigt sogar Ing. Speckbert.
Leider geraten die Fliesenarbeiten aus beruflichen Zeitgründen des Weibes ins Stocken. Jetzt sitzt Kraweuschuasta der Sitzengelassene in einer halbverfliesten Werkstatt und schaut dumm aus der Wäsche. Und jetzt? Hmmm da muß ich wohl zum Äußesten greifen.... Die Werkstatt selbst fliesen. Wohin soll das noch führen, wenn man als Mann heutzutage seine Werkstatt selbst fliesen muß.??
Hier also die ersten kraweuschuasta-gefliesten Reihen.
Die Reihen sind ziemlich schnell gelegt, ich mache immer 2 Reihen parallel, das geht schneller. Leider bleibt ein Spalt über, der wird nachträglich verfliest. Und so schauts halbfertig aus.
Kraweuschuasta der Unermüdliche
hat gleich am Tag darauf versucht, den Randstreifen zu verfliesen. Und
ist kläglich gescheitert.
Plötzlicherweise hat das Ergebnis der Fliesenschneiderei so
ausgesehen. Aber warum, das hat doch schon sooo super
funktioniert????
Horatio Kraweuschuasta hat mit den Worten "Eric, bring den Fliesenschneider ins Labor" sein CSI Wissen hervorgekramt und den fraglichen Fliesenschneider danach gleich selbst untersucht. Die Ergebnisse waren gemischt.
Es fand sich Blut eines potentiellen
Opfers. Nach genauerer Spektralanalyse der Blutprobe auf DNA Anomalien
stellte sich heraus, daß es sich um Blut von Kraweuschuasta
handelte.
Weiters wurden 2 verschiedene Haartypen gefunden. Sowohl
männliche als auch weibliche. Leider erwies sich auch diese
Spur
als Sackgasse, da die Haare relativ kurz und getigert waren.....
Die letzte Untersuchung erwies sich als Volltreffer. Das Schneidradl
-mal heruntergeschraubt- mußte nichtmal verhört
werden, man sah ihm schon an, daß es abgestumpft war. Mit dem
Finger drübergefahren merkte ich sofort, das bekommt den
Friedensnobelpreis.
Na gut, günstiger Fliesenschneider - billiges Schneidradl. Werde morgen schauen, ob ich ein neues Hartmetallradl bekomme. Interessant ist, daß sich am Querbolzen das Radl schon ein wenig eingearbeitet hat (hier links von Schneidradl im Bild).
Neues Schneidradl besorgt, Fliesenschneider ausprobiert, das Ergebnis schaut schonmal ganz anders aus... MEGAKACKE
Hmm was sagt uns das jetzt? NIX. Außer, daß es scheinbar nicht am Schneidradl gelegen hat. Werde mal versuchen wen zu fragen, der sich auskennt..... Bis dahin, werd ich ma an anderen Fliesenschneider ausborgen.
Neuer Fliesenschneider, neues
Glück. Habe mir jetzt die Tim- Taylor Profiversion eines
Profifliesenlegers ausgeborgt. Neben dem schaut unser Fliesenschneider
wie ein Spielzeug aus........
Und schneiden tut der, daß es eine Freude ist. RitschRatsch
und
die Fliese ist durch. Kein Schimpfen, kein Ärgern, nur
schön
geschnittene Fliesen.
Jetzt beginnt der Endspurt. Eigentlich nicht, da wir ja noch a Sockelleiste fliesen müssen und verfugen sollt ma auch noch. Aber sagen wir mal es beginnt der Endspurt mit dem letzten Streifen Fliesen. Im rechten Bild die kleinste Fliese in dem Raum.
Was wir auch erst jetzt bemerkt haben, den schmalen Streifen hätten wir eher gegenüber der Tür machen sollen und nicht direkt beim Eingang. Aber was solls, dafür, daß wir der erste Mal gefliest ham, schauts ok aus. Und wems nicht gefällt, der braucht ja nicht in meine Megasupderduperhypergigantischobercoole Werkstatt reingehen.
So jetzt gehts ans Sockelleiste fliesen. Nach kurzer Diskussion um die Höhe hab ich mich durchgesetzt (was man als gleichberechtigter Mann halt als durchgesetzt versteht.....), und mach die Sockelleiste 10cm hoch. Ist keine große Hexerei, und so geschwind wie langsam ists auch schonwieder fertig. Die Abnahme der Sockelleiste inkl. Geruchs- und Geschmackstest des Fliesenklebers wurde von Hrn. Ing. Speckbert durchgeführt.
Jetzt müss ma nurmehr neue Fugenfarbe kaufen, da die schon Gekaufte der Kellerüberschwemmung zum Opfer gefallen ist.....
So, Fugenfarbe gekauft und
sicherheitshalber noch so an Fugenspachtelgummidingsbums (im unteren
Bild rechts). Jetzt kanns losgehen. Die Fugen habe ich schonmal
ausgekratzt und mit dem Staubsauger vorbehandelt.
Die Fugenmasse wird schön gatschig angerührt (beim
Verfugen von Wandfliesen natürlich trockener...) und bekommt
ein paar Minuten Zeit zum Sumpfen. Dann kann schonmal verfugt
werden.
Die Masse wird schräg zu den Fugen verstrichen und abgezogen. Die Fuge ganz außen im Eck wird freigelassen, das wird a Silikonfuge.
Und so schauts nach 15 Minuten aus....
So, der leichtere Teil ist geschafft. Jetzt beginnt der mühsame Teil der Arbeit.... das Säubern der ganzen Geschichte. Ing. Speckbert kontrolliert, ob Kraweuschuasta der Schrubber ordentlich arbeitet. Das extra gekaufte Schwammbrett war eine Niete, da ich nicht wirklich damit umgehen konnte. Also in der Küche nach einem handelsüblichen Schwamm gesucht, mit dem gehts super. - Aber verratet mich nicht an mein geliebtes Weib, die mag es gar nicht, wenn Küchenutensilien beim Arbeiten verwendet werden. Noch dazu, wenn das Tafelsilber dann einen leichten Schatten Caramel- Fugenfarbe aufweist.....
Schauen schon ganz gut aus, die Fugen, stimmts?
Frisch gewischt...
Simma uns ehrlich, dafür, daß ich noch nie gefliest und verfugt hab, schauts recht ordentlich aus. Für die Werkstatt reichts allemal.
Und so schauts fast fertig aus.
Jetzt muß nurmehr die Silikon- Anschlußfuge hergestellt werden. Ist (zumindest bei mir) eine ziemliche Patzerei, da ich ja kein amtlich geprüfter Silikonist bin. Aber nach einer Zeit bekommt mans schon raus, wies geht. Ist zwar nicht sehr schön geworden, aber fürn Keller reichts..... Anmerkung: ich hätte schlicht und einfach beim Abziehen der Silikonfuge fester aufdrücken müssen, dann wärs schöner geworden. Naja, beim nächsten Mal....
Jetzt noch 2x über dem Sockel gemalt und die Werkstatt ist fertig. Und so schauts aus.
TIP fürs Silikonieren
Wo silikoniere ich? Zwischen Bauteilen, die sich bewegen (bei mir
Estrich auf Styropordämmung und Wand) muß eine
Silikonfuge gemacht werden. Oder z.B. zwischen Badewanne und Wand, da
soll ja ka Wasser rein.
Wie silikoniere ich richtig? Ist nicht so
schwer, wenn mans mal gemacht hat. Vorher müssen alle vor- und
überstehenden Fliesenkleberreste beseitigt werden und
staubfrei muß es sein. Fett- und Feuchtigkeitsfrei
natürlich auch. Die Spitze der Silikonkartusche (ja, die
Spitze die vorne draufgeschraubt wird) wird schräg mit einem
Cuttermesser angeschnitten. Dann die Kartuschenpresse leicht
schräg zum Boden in die Fuge halten und drücken. Das
Silikon sollte ganz wenig überstehen, sodass, wenn man mit dem
Finger drüberfährt, eine schöne,
schräge Fläche entsteht und keine Löcher in
der Fuge. Immer 1....3 Meter silikonieren, dann mit dem
Sprühflascherl das Silikon leicht benetzen und mit dem Finger
vorsichtig abziehen. Überschüssiges Silikon auf dem
Klopapier abstreifen. Wenn Schlieren zurückbleiben, etwas
fester mit dem Fingernagel drüberfahren. Achtung auf
Fliesenkanten, die sind sehr scharf!
Achtung die letzten 10cm des Silikonstreifens nicht besprühen,
da sich das Silikon dann nicht verbindet. Wenn das Silikon mal
besprüht ist, kann kein weiteres Mal Silikon darüber
aufgetragen werden -> trocknen lassen, rausreißen und
neu machen.
Die frisch silikonierte Fuge sollte einen halben bis ganzen Tag
trocknen, in dieser Zeit sollte sie natürlich nicht mit Wasser
in Berührung kommen.
Altes oder falsch aufgetragenes Silikon mit einem Cuttermesser VOLLSTÄNDIG abkratzen und neu silikonieren. Über eine vorhandene Silikonfuge darf nicht drübersilikoniert werden, da das nicht hält.
Achtung, angebrochene Kartuschen baldigst aufbrauchen (ja ich weiß, wer silikoniert schon spaßhalber in der Gegend herum...). Silikon hat ein Ablaufdatum und hält sich etwa 2 jahre in der unverschlossenen Kartusche.
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