Was liegt näher, als diese Lokomotive als erstes Digitalisierungsprojekt mit einem Decoder zu versehen? Nix. Und falls das Projekt Digitalisierung in die Hosn gehen sollte, ist net viel verhackt.
In einer stillen Stunde hab ich mir mal die Eckdaten und Anforderungen zusammengebrainstormed:
Für meine Anforderungen reicht ein Decoder mit Schnittstelle nach NEM651 (6-polig).
Die NEM - Normen Europäischer Modellbahnen sind ein unentbehrliches Nachschlagewerk beim Eisenbahnbau.
So auch für die Belegung meiner gewählte Schnittstelle - siehe NEM 651.
Im Originalzustand sind die Front und Heckleuchten leider nur angedeutet. Das heißt, hier könnte man problemlos kleine LEDs reinmankln, aussen weiß, innen rot und braucht kane DUO Leds.
Bedrahtete LEDs sind zu groß und zu umständlich reinzubekommen, daher bieten sich kleine SMD LEDs an. Mit normalen Litzen reißt ma da natürlich nix mehr, da ist Kupferlackdraht angesagt. Unterbei der simple wie hilfreiche Schaltplan für die Beleuchtung bzw. Schnittstellenbeschaltung.
Die LEDs habe ich einfach mit UHU von hinten in die Löcher gepickt, den Kupferlackdraht an der Grundplatte der Lok mit Pattex Kleber angepickt.
Der Kabelbaum zur Schnittstelle führt seitlich am Motor rauf, da ist etwas Platz. Die Widerstände für die LEDs kommen in die Radkästen.
Der Motor ist elektrisch einseitig mit dem Gehäuse verbunden, sonst aber nichts. Einfachkeitshalber werd ich das einfach so belassen.
So, alles mal zusammengelötet und angestöpselt, der Test kann beginnen.
Naja schaut ja ganz ok aus.
Der Lichtwechsel funkt, hurra. Allerdings leuchten die LEDs zu hell, also wird der 1KΩ Widerstand durch einen 2,2KΩ Widerstand ersetzt. Da die LEDs in Serie geschaltet sind, beläuft sich der Strom pro LED auf etwa 5mA.
Aus Verdossenheit und Unmotiviertheit wandert die Lok in ihr Kistl und das ins Kastl. Für mehrere Monate. Ätschbätsch. Grunmmel.
Als es mal ein paar Tage lang schirch ist, ist ma die Lok wiedermal in die Hände gefallen und mich hat der Gizi gepackt und ich habs mir wieder vorgenommen. Daran herumgebastelt und den Lichtkreis mal vom Decoder getrennt fährt sie. Hurra. Naja, fahren ist wohl zu übertrieben, vorwärts hoppelt sie eher, rückwärts kommt immer noch ein Kurzer.
Der Lichtkreis ists nicht, der funkt. Der Fahrstomkreis ist der Einzige, der Mandln macht. Aha. Nach einem Tip im Forum - ja in DEM Forum - habe ich amal einen anderen Decoder angesteckt und siehe da, die Lok fährt UND leuchtet korrekt.
Vorsichtshalber hab ich doch noch den Motorkontakt vom Gehäuse isoliert, wer weiss was es hilft...
Die Isolierung wird aus Spezialkunststoff hergestellt, also eigentlich aus einer Knabberzeugverpackung. Die kommt zwischen die Schraube, die die Kohle des Motorkontaktes hält und das Motorgehäuse - und gut und isoliert ists.
Neongelber Nagellack meiner Tochter - in Ermangelung von Flüssigisolierung verwendet - eignet sich nicht gut für die Isolierung von Widerständen. Besser ist UHU. Am Besten wäre Flüssigisolierung.
Und schon zieht sie den Bauzugwaggon mit dem Bagger.
Nachts fährt sie besonders gerne, dank ihrer starken Beleuchtung.
nächstes Mal mache ich anders bzw. gleich