2024. Mein Nachbar sagt immer: Kompost ist das schwarze Gold des Gärtners. Und wenn ich ma die Preise für ein Sackl Bio-Pflanzenerde anschau, hat er vollkommen Recht.
Außerdem kann ma Kompost immer brauchen, ma erspart sich Einiges an Dünger und Chemie oder Biozusatzmitteln. Und er ist nahezu gratis, ma braucht halt nur bissl Geduld, bis aus dem Küchenabfall wertvolle Komposterde entstanden ist.
Aber der Reihe nach:
Thermokomposter arbeiten effizient, erreichen eine höhere Verrottungstemperatur, san aber halt Plastiktrümmer im Garten und bieten nur eine begrenze Menge Platz
Metallgitter oder Blechkomposter sind langsamer, dafür größer und günstiger. Die Verrottungstemperatur ist niedriger, d.h. allfällige Gemüsekerne überleben möglicherweise drin, so wie bei uns die Paradeiskerne. Das ist aber meiner Meinung nach nicht unbedingt ein Nachteil. Ma muss halt im Frühjahr öfter Paradeispflanzln irgendwo ausrupfen.
Am naheliegensten wäre Holz als Material, das ist natürlich, verrottet aber auch recht bald.
Wir hatten so an Billigsdorfer Komposter aus Holzlatten, der war nach 3 Jahren aber selbst Kompost. Und mit chemischen, giftigen Holzschutzmitteln zu arbeiten, steht ja wohl außer Frage.
Wir hatten auch schon an Thermokomposter, der hat im Prinzip gut gearbeitet, hatte aber den Nachteil, daß das Volumen halt begrenzt ist und er immer wackeliger geworden ist mit der Zeit.
Wir ham uns dann für zwa Metallkomposter entschieden.
Standort bei an offenen Komposter - Halbschatten
Keine Betonabdeckung, Folie etc. drunter geben, einfach auf natürlichen Boden stellen. A Wühlmausgitter schadet unter Umständen ned.
A gut funktionierender Komposter stinkt ned.
Zusatz: die oberste Schicht unverrotteter Abfälle kann ganz leicht riechen, das ist aber eigentlich nur wenn ma mit der Nase scho in den Bananenschalen steckt
Nö, a gut funktionierender Komposter braucht keine Kompostierhilfe, Beschleuniger, Aktivator etc. Das funktioniert seit Millionen Jahren ohne Hillfsmittel ganz gut.
Nein, auch keine Kompostwürmer aus dem Internet muss ma bestellen, die kommen eh von alleine.
Jein, es ist nicht notwendig, den Kompost 2x im Monat umzugraben, das ist eher kontraproduktiv
Ich hol im Frühjahr und im Herbst seitlich die Komposterde unten raus, bauartbedingt bleibt gute Komposterde unten in der Mitte des Komposters zurück. Daher räume ich alle 2..3 Jahre den Komposter ganz aus, Kompost und halbfertiger Kompost kommt auf die Andere Seite meiner 2 Komposter und reitere die fertige Komposterde durch.
Das Ganze in einem 1-Jahreszyklus versetzt, so haben wir immer einen intakten Komposter, ned wegen dem Kompost, sonder wegen der Komposterde!
was ned hilfreich ist - so wie überall in der Natur - Einseitigkeit
Am Besten ist für den Kompost a gesunde Mischung aus Küchenabfällen, bissl Grasschnitt, Astln und Häckselgut.
Dass ma ned immer alles in exakt gleicher Menge da hat ist eh klar und ned notwendig, aber ma sollt halt ned einen ganzen Komposter mit Grasschnitt vollstopfen, eine Erdäpfelschale drauflegen und sich wundern, warum der Dreckskomposter ned kompostiert....
ICH geb alle nichttierischen, ungewürzten und unmarinierten Obst- und Gemüseabfälle auf den Kompost, in kleineren Mengen Grasschnitt, kleine Astln und in gehäckselter Form größere Astln. Wenn in an gekochten Reis oder auf Erdäpfeln a paar Brösln Salz drauf sind, bringt das den Kompost ned um, ich würd halt keine 46 Salzstangln gleichzeitig kompostieren.
Tabu für den Kompost sind alle tierischen Abfälle, Marinaden, Ölhaltiges, Alkohole, Zucker, Essig, Fette, Unkraut und Heißes - zuerst abkühlen lassen! Zitrusschalen, Bananen, Südfrüchte können in kleineren Mengen auf den Kompost, das ist kein Problem, die Mischung machts. Manche Menschen sind da haglich, weils womöglich gespritzt sind, ich weniger...
Mit Kokosnussschalen, Erdnüssen (Aschanti) und Walnüssen habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht, die werden getrocknet und im Oferl verbrannt.
Ausgewachsene und Schrunzi- Erdäpfel kommen als Ganzes auf den Kompost, wenn ma will kann mans bissl eingraben. Die Pflanzen wachsen über die Saison aus dem Kompost, wenn das Grüne abgestorben ist, sind sie bereit zum Ausgraben. Ich machs meist am Ende der Saison beim Ausreitern der Komposterde, ist dann gleich viel lustiger, wenn ma neben Engerlingen auch viele Erdäpfel ausklauben kann und sich auf Kompostpommes oder Komposterdäpfelpüree freuen kann.
Im Kompost tummeln sich normalerweise Quadrillionen Engerlinge, dort sinds auch erwünscht und tun nix. Beim Erde ausreitern kommens zurück in den Kompost oder per Freiflug aufs Nachbarfeld
Das ist übrigens unser Kompostküberl, wie sichs gehört mit dem Logo von gfäudem Obst drauf. Dorthin gehören neben gefaultem Obst und altem Gemüse übrigens meiner Meinung nach alle Geräte mit diesem Logo drauf.