Lautsprechertausch Skoda Fabia 2 BJ 2011

Das Weib hätte gerne sattere Bässe im gelben Fabia, vulgo "mehr Bumm Bumm".

Das erzeugt ein wenig Unbehagen in Kraweuschuasta dem Antimechaniker. Der bastelt gerne am Haus und im Garten, aber am Auto?!?! Die halbherzige Ausrede, daß per Gesetzesnovelle §314 Abs. 5 trestní zákoník (tschechisches Strafgesetzbuch) an jedem Skoda Fabia nur autorisierte Fachwerkstätten herumzangln dürfen, hats irgendwie nicht gelten lassen.

Also muss ich mich wohl widerwillig mit diesem Auto Zeugsl beschäftigen, die Welt der Kraftfahrzeugelektronik ist eine Seltsame, Mit Zierleisten und Abdeckungen und Kunstteppichen und Bionaturplastikprofilen in Holz- Linoleumoptik. Naja, nicht daß unser Skoda Fabia Bionaturplastikprofilen in Holz- Linoleumoptik hätte, aber thoretisch möglich wärs ja. Und nix ist da geschraubt, alles versteckt gesteckt. Der ganze Käse ist so heimlich montiert, daß man als blutiges Autoschrauber Nackerpatzerl wie ich nicht sieht ob was und wo was gesteckt, vernietet und gepickt ist. Bis vor 2 Jahren dachte ich ja, ein Auto wird aus einem ganzen großen Plastikklumpen mit Blechapplikationen hergestellt, aus dem der Passagierbereich und der Kofferraum dann einfach rausgefräst werden.

Naja egal, was wird schon irgendwie. Das Gelbe ist unser Auto für Alles Mögliche, somit hat er nur minimalistische Ausstattung. Somit auch keine Standard- Verkabelung ins Heck und nur vorne Lautsprecher.

Draufhin hab ich mich informiert und Lautsprecher für die Heckablage gekauft. Anhand der technischen Daten ists der JVC CS-HX639 geworden, ein 3-Wege-Koaxiallautsprecher mit 40 Watt RMS und Frequenzgang von 30 - 25000 Hz. Für das Standard Skoda Autoradio mehr als ausreichend.

Während ich auf die Lieferung gewartet habe, hab ich noch diverse Auto Foren bemüht, unangenehmerweise war hier der Grundtenor, daß Lautsprecher in der Heckablage nicht empfehlenswert bzw. schlecht sind.

Hmmm um den Film Muttertag zu zitieren: Blede Gschicht.

Aber das werma schon wieder irgendwie zurechtschnitzen, vielleicht hab ich ja Glück und sie passen trotzdem in die Vordertüren. Zur Not bekommt das Weib anstatt der Heckablage eine schwarz gestrichene und reinsilikonierte Doka Platte - nicht umsonst kommt die ja auch von den  (Be-) Schallungsprofis. Oder so.

Packl ist angekommen, Lautsprecher ausgepackt und ins Auto gesetzt.

Dann unten die 2 Torx Schrauben lösen, die die Innenverkleidung halten.

Leider ist fast alles an der Innentürverkleidung gesteckt, also mit nicht zu wenig Gewalt mal unverbindlich an der Bekleidung angerissen. Nicht schrecken, da kann eigentlich nix kaputt werden, außer, man ist ein Hulk. Ich hab an der Rechten Seite mal angefangen.

Dann muss ma die Abdeckung des Türgriffs rausreißen (oder auch abmontieren). Ich habs mit einem Schlitzschraubenzieher vorsichtig aufgequaht und dann einfach angerissen.

Hier sind dann nochamal 2 Torx Schrauben, die recht weit drinnen sitzen, aber mit einer behelfsmäßigen Verlängerung aus 2 Bithaltern gingens problemlos raus.

Jetzt kann die Türverkleidung nach oben abgehoben werden. Nicht schrecken, die steckt oben fensterseitig noch relativ fest in einem Schlitz.

Anmerkung: Bei der Fahrertüre ist noch eine Steckverbindung für den Kofferraum (Öffnungs-) Schalter zu lösen, geht ganz leicht.

Also alle 4 Nieten aufgebohrt, dann geht der Lautsprecher leicht raus. Jetzt muss man noch was mit den Restln machen. Ich wollte eigentlich ein Gewinde reinschneiden, das hat net wirklich geklappt. Also raus damit. Mit einem Wasserpumpenzangl geht's ganz gut, schlimmstenfalls mit einem Hammer und einem alten Schraubenzieher vorsichtig reinhämmern.

Fertig. Lautsprecher noch gach abgesteckt und heraussen ist er.

Jetzt kann das Kabel umgewurstelt werden.

Alle die, die ein Wenig Ahnung von Audiotechnik und Wechselstromtechnik habe wissen natürlich, daß es nicht wurscht ist, mit welcher Polarität man an Lautsprecher an den Verstärker anhängt. Leider haben sich hier die Ausdrücke Plus und Minus eingebürgert, was fachlich falsch ist, da es im Wechselstromsystem ja kein fixes Plus und Minus gibt, sondern ein in der Frequenz alternierendes Signal, also ein Wechselstromsignal. Fachlich richtig müsste man jetzt von Phase und Masse sprechen, um allfällige Verwirrung des ungebildeten Wechselstrompöbels zu vermeiden werde ich hier halt auch die inhaltlich falsche - aber gebräuchliche Bezeichnung Plus und Minus oder auch Masse verwenden.

Somit müssen wir mal rausfinden, was rot bzw. braun sind. Die Verkabelungs- Gutgläubigen könnten jetzt dem Indiz folgen, daß rot Plus ist und braun Masse. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Also mal den Lautsprecherstecker bzw. das Lautsprechergehäuse analysiert. Richtig, Plus ist rot, braun ist Masse.

Der neue Lautsprecher wird gleichermaßen analysiert, bei dem ist Plus die Ader ohne schwarzen Strich.

Da der original Skoda- Lautsprecherstecker nutzlos für den neuen Lautsprecher ist, wird er abgezwickt, vorsichtshalber mit 5cm Kabelreserve, um ihn mit dem alten Skoda Lautsprecher irgendwie weiterverwenden zu können.

Sherlock Kraweuschuasta kombiniert folgende Verkabelungslogik: Auto roter Draht (landläufig Plus) ist Lautsprecher Draht ohne Nix, Auto brauner Draht (Masse) ist Lautsprecherdraht mit schwarzem Strich.

Zusammengefummelt und angesteckt.