Brückenbau

Oktober 2020. Es wird ernst, Ebene 3 der Modelleisenbahn wird in Angriff genommen - siehe Eisenbahnplanung2.

Dadurch wird eine Auffahrtsrampe von Ebene 2 nach Ebene 3 benötigt, hier im Bild pfuschmäßig mit 2 Brücken übereinander improvisiert. Nichts leichter als das, Carl Ritter von Ghegas Biografie hab ich schon gelesen. Und eine Kurzbeschreibung vom Leben Alexandre Gustave Eiffels. Und die Reichsbrücke ist im Jahr meiner Geburt eingestürzt. Also wenn das nicht Beste Voraussetzungen sind...


Planung

Ich bin zwar kein Freund langer Herumplanerei, aber bei einem so wichtigen wie imposanten Bauwerk unbedingt nötig. Es soll ja auch gewisse statische Anforderungen erfüllen, die da wären:

  1. Rampe von Ebene 2 auf Ebene 3 also ca. 10cm auf 20cm
  2. stufenlos verstellbarer Winkel der Rampe
  3. im Untergeschoß - also auf 0cm muss ein Gleis parallel gehen können
  4. halbwegs ansehnlich sollts auch noch sein

Bei einer maximalen Steigung von ca. 2..3% und einer Höhendifferenz von ca. 10cm erkennt der Mathematiker, daß ma hier eine ca. 3..4 Meter lange Auffahrtsrampe benötigt. Ich werd mal 1 Stück 1m lang machen zum Testen und dann schau ma einfach.


Ausführung

Ich verwende für fast alle Konstruktionen Pappelsperrholz 10mm. Hauptsächlich aus dem Grund, weils leicht und stabil ist, und weil ichs zhaus herumliegen hab.

In einer stillen Stunde hab ich mir einen Plan zurechtgezeichnet, wie das Ding ausschauen könnte. Und schon kanns los gehen, hab mir mal die Schlitze für die verschiebbaren Halterungen der Rampe angezeichnet.

Mit Akkuschrauber und Multitool habe ich 3 Schlitze gebort und gefräst.

Da werden die Gewindestangen durchgesteckt,auf denen die Rampe liegt, gleichzeitig wird die Rampe dadurch zwischen den Seitenwänden gehalten.

Das Schwierigste war, den Bogen halbwegs ansehnlich hinzubekommen. Etwa die Hälfte der ganzen Planungszeit hab ich herumprobiert, wie die Bögen halbwegs hübsch aussehen könnten.


Das Weib war bei diesem Projekt gar keine Hilfe. Das Kind übrigens auch nicht. Die Eine hat sich nach meiner Frage um Designhilfe kopfschüttelnd wieder ihrem Schuhkatalog gewidmet, die Andere hat lapidar gesagt: "Eisenbahnbrücken sind blöd, ich geh spielen". Soviel zum Familienzusammenhalt. Grummel.

Also hab ich die Kurvität selbst festgelegt und bin draufgekommen, daß ich kein Kurvenlineal hab. Kacke. Ein rundes Getränketablett ist mir da grad Recht gekommen.

Gesagt - Gesägt. (ich liebe Wortspiele)

Und mal unverbindlich zurechtgeleimt. Jeweils unter den Gewindestangln sind Holzstücke als Querverbindungen.

Die Schraubzwingen stellen sicher, daß die Wände halbwegs parallel sind, während der Leim trocknet.


Über Nacht durfte der Leim trockenen und gleich in der Früh ich hab die Schienen probehalber aufgelegt.


Schaut ganz ok aus.

Und im Rechten Winkel ists auch.

 

Aber ganz ehrlich - ganz ok ist ja ganz gut - aber beleuchtet würds noch oker ausschauen. Also hab ich mal auf gach a paar SMD Leds reingepickt. Ja, kamma lassen. Es sind zwar keine Renaissance Arkaden aber trotzdem ganz nett.

Blick auf beide Trassen.


Für die Beleuchtung hab ich 4 SMD LEDs in Serie geschaltet und das Ganze jeweils pro Bogen. Von einem missglückten Beleuchtungsprojekt von früher waren noch haufenweise SMD LEDs da, die ich nur umlöten mußte. Ist ja ka Hexerei...


Nachdem das mit dem Prototypen so gut geklappt hat, ist die Herstellung einer zweiten Brücke ja ka Problem mehr. Hab sie in der Höhe und Lage der Schlitze ein bissl modifiziert, aber sonst ists baugleich.


Und so schauts zusammengestellt und beleuchtet aus.


TIP zum Thema SMD LEDs recyceln

Wenn ma so umwelt- und kostenbewusst ist wie ich und SMD LEDs recycelt, sollte man die einzelnen LEDs vorm Zusammenlöten testen und nicht dann am fertigen Objekt herumbasteln und draufkommen, daß eine blöde SMD LED kaputt ist. Und das bei 3 Kreisen...


Najo dann könnt mas ja eigentlich schon amal bei der Anlage aufbauen. Der Cityshuttle kommt schon testhalber herangebraust.


Damits den Fahrgästen in meinen Zügen nicht so entrisch wird, wie mir im Railjet durch den Wienerwaldtunnel, ist der gut beleuchtet.

Und so schauts drinnen aus.


Und schon beginnt die Auffahrt nach Ebene 3.


...bis in den momentanen Endbahnhof auf Ebene 3.

Und leider sind schonwiederamal die Schienen aus.

weiter im Text geht es hier


Die Zwei Türme

November 2020. Es muß eine neue Brücke her. Ich habe bissl im Internet geschmökert, hier gibt es ja geradezu ein Überangebot an Brückenvorbildern. Am Besten hat mit die Clifton Suspension Bridge gefallen, daher hab ich mir die als Vorbild genommen, allerdings stark vereinfacht.

Und um ganz ehrlich zu sein, den Herrn der Ringe habe ich mir auch ein bissi als Vorbild genommen, aber dazu später.

Das Kartonmodell in 1:1 war schonamamal schnell gebaut. Jo passt scho.


Gesagt gesägt. (Ich weiß, dass ich mich hier selbst zitiere, aber mir gefällt der Spruch einfach...)

Und ja, es ist Absicht, daß sie ungleich ausschauen, beim Linken oben muss unten noch ein Zug durchpassen.


Literaturtip zum Thema Brücken

Die Brückenhomepage von Bernd Nebel ist sehr informativ und hat mir sehr geholfen.

https://www.bernd-nebel.de/bruecken​​​

Und schon kann die Probefahrt stattfinden.

Das ganze Projekt hat nicht allzu lang gedauert, die meiste Zeit habe ich jedoch - Sie erraten das nie - mit dem Herausfinden der richtigen und hübschen Biegung der Bögen verbraucht.

Als Holz habe ich 4mm Pappelsperrholz verwendet, das ist mehr als stabil in der Größe.


Tip zum Thema Bogen zeichnen

Nach Stunden der Herumprobiererei für einen schönen Bogen habe ich einfach ins Internet geschaut und bin draufgekommen, daß ein gotischer Bogen recht hübsch ist. Also Simple Internetrecherche zum Suchbegriff: gotischen bogen zeichnen

 Die Elektriker haben auch schon die Beleuchtung angeschlossen.


Des Nächtens ist es wirklich etwas entrisch, fast so, als wäre das die Bahnlinie zwischen Gondor und Mordor und das Schwarze Tor gleich daneben, wo schon eine Horde Orks lauern. *Schauder* Mit Volldampf voraus, so schnell es geht zum nächsten sicheren Bahnhof...


Bei Tag ist es völlig harmlos, sieht aus wie die kleine, uneheliche Schwester der Clifton Suspension Bridge...


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Neue Brücke für Ebene4

Immer noch August 2021.

Für die vierte Ebene wird eine neue Brücke benötigt. Und natürlich keine langweilige kleine Pimperlbrücke. Ohnein! Geplant ist eine knapp 3 Meter lange Brücke!

Kurz nach bzw. während der Planung macht mir schon amal der OBI einen Strich durch den Plan, 3 Meter lange Sperrholzplatten gibts net. Also gut, dann muß ich wohl stückeln. Es werden zwei Meterstücke und ein 70cm Restl in der Mitte. Das Ganze wird an den Stößen verleimt und untrisch (für unsere Deutschen Nachbarn: "von unten") mit einem Stückl Sperrholzplatte gegengeleimt.

Gesagt geleimt.


Hmmmmm. Biegt sich ziemlich durch. 


Hier brauchen wir wohl Versteifungsmaßnahmen

Teil 1: Seitenbegrenzung in Form von 5x10mm Leisten, hochkant verleimt.


Teil 2: Ausführung der Brücke als Schrägseilbrücke - korrekterweise müßte man sie wohl Schrägpfostenbrücke nennen. Probehalber habe ich amal zwei Gleisformen aufgelegt.


Zur Erinnerung, die Leimstellen sind jeweils 1m vom linken und rechten Rand. Daher habe ich die vertikalen Stützen 10cm vom Rand entfernt gesetzt.


technische Daten der langen Brücke

Länge: 2,7m

Breite: 20cm, gesamt für 3 Gleise

Länge auf real umgerechnet: ~235m

Höhe der Pfosten: 40cm

Material: 10mm Sperrholz Pappel

Material Seitenbegrenzung: Fichtenleisterl 5x10mm

Material Pfosten: Fichtenleisterl 10x10mm


Nach ein paar Tagen sind alle Schrägpfosten verleimt. Auch die vorläufig endgültige Lage der Gleise wurde schon temporärpermanent festgelegt.


Kluge Info: temporärpermanent

Eigentlich sollte es theoretisch praktisch endgültig so sein, allerdings weiß keiner, ob es sich so realisieren lässt und ob es überhaupt auch wirklich Sinn hat, also ist eigentlich noch alles offen.

Finaler Test

Öha, das schaut ja echt gut aus. Hätte gar nicht damit gerechnet, daß die Brücke jetzt so grad ist.

Natürlich wird sie sich in der Form a Wengl biegen, wenn mehr Züge drauf stehen, aber dafür gibts später eine Lösung.


Und die Schienenführung ist jetzt auch schon festgelegt.


Einbau

Na dann heben wir die Brücke mit dem menschlichen Kran mal an ihren endgültigen Bestimmungsort.

Die ÖBB1018 fährt schon amal vorsichtig, mit einem Waggon auf die neue Brücke.

Und zum Thema temporärpermanent: Ich hab in einer Schublade noch eine Dreiwegweiche gefunden, die mußte natürlich eingebaut werden...


Und ein Wenig geschummelt hab ich auch, weiter hinten unter der Brücke wurde sie etwas abgestützt, damit sie sich bei Belastung durch mehrere Züge nicht durchbiegt und nicht schwingt.


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Aufstockung vorhandene Brücke

August 2021 ebenda. Da ich auf die wahnwitzige Idee gekommen bin, noch eine zusätzliche Ebene brauchen und bauen zu müssen, muß heute eine von gefühlten 3571 Brücken adaptiert werden. Aber eh nur eine Zusatzebene drauf, das heißt bissl Gesäge und Geleime und bissl warten.


Sicherheitshalber

kommen später seitlich noch 5x10mm Leistln hochkant draufgeleimt, als Fallschutz, falls doch amal was entgleisen sollte.


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Neue kurze Brücke

Grad noch August 2021. Weiter gehts mit dem Bahnbau, und natürlich impliziert das auch neue Brücken. Also wiedermal eine Pseudo- Trestle- Brücke für 2x R3 Bögen.


Easy-cheesy-Anforderung: Auf Ebene 1,2 und 4 sollen Gleise verlegt werden.

Ich hab einfach aus 10x10mm Hölzln eine A- förmige Konstruktion gemacht und das dann quer zusammengeleimt.


Die Biegung hab ich mir vorher überlegt bzw. die Steher so zusammengestellt, daß sie dem Radius entsprechen und dann die Querhölzln entsprechend abgemessen. Geht einfach.



Was ich mir aus Faulheit erspart hab, rächt sich jetzt. Ich hab die Querhölzln grad - also im 90 Grad Winkel abgeschnitten. Daher habens jetzt wenig Auflagefläche zum Verleimen und ich musste mindestens 3x nachleimen. => Nächstes Mal schräg abschneiden, damit der Winkel passt.


Und schon ists eingebaut


und die BR80 fährt vorsichtig mit einem Testwaggon drüber


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