Sanitärobjekte montieren

Nachdem ich mein Installateurwissen etwas aufgepäppelt habe, konnte ich auch WC und Spülkasten im Klo, Waschbecken und Armatur im unteren Bad montieren. Langsam aber unaufhaltsam...

Doch es sollte nicht so einfach weitergehen...
Im Badezimmer oben waren noch keine Eckventile montiert, sondern nur diese Abschlußstöpsel vom Installateur. Das hieß für uns: Verlängerungen besorgen 15,20,25,30 Millimeter Länge und Adapter für die Brausearmaturen.

Das Schlimmste war das Einhanfen der Schraubverbindung. Zuerst muß man das Gewinde mit einem (alten) Metallsägeblatt aufrauhen/kratzen, damit das scharfkantige Gewinde den Hanf nicht zerschneidet. Die Verlängerungen (hier rechts im Bild) wurden dankbarerweise schon vom Hersteller gekordelt (aufgerauht). Zum Festschrauben gehört ein 12er Inbusschlüssel, den man sich idealerweise von einem Bekannten ausborgt. Den Adapter links im Bild benötigt man für den Anschluß der Brausearmatur. Die Adapter (rechts unten) sollten ca. mit den Fliesen plan abschließen.

Ungefähr so sollte ein gut eingehanftes Schraubgewinde aussehen, idealerweise mit weniger Fermit Paste. Die wird dazu benötigt, dass der Hanf nicht brüchig wird. Wir haben nur ein Drittel des Hanfes für das Einhanfen der Gewinde verbraucht, der Rest ging für fehlgeschlagene Versuche drauf.

Vielleicht tut man sich auch leichter, wenn man zuerst etwas vom Hanf raucht und dann erst mit den Gewinden beginnt...

So schaut die ganze Geschichte reingeschraubt aus. Der Vorteil am Hanf ist, dass man den Adapter wieder zurückdrehen kann, wenn der Anschluß für die Brausearmatur zu weit links oder rechts ist. Beim Abdichten mit Teflonbandl schraubt man schon wieder raus und wickelt neu. Hier links der Anschluß für die Brause, rechts die Eckventile für die Waschbeckenarmatur (der rote Klecks ist ein Blutfleck... Sch... Gewinde). Natürlich haben wir die dummen Adapter für die Brausen umsonst gekauft, bei den Armaturen waren welche dabei. Zu unserem Trost waren das ganz Tolle, die man nicht mehr aufrauhen oder einhanfen muss.

Nach Müh und Plag mit den Eckventilen und Brausearmaturen ist das Montieren der Waschbecken ja richtig entspannend...

Dort, wo kein Bohrstaub hinrieseln soll, klebt der kehrfaule Installateur ein Plastiksackerl unter die Bohrstelle. Mit einem Nagel oder einer Schraube und Hammer die Bohrstelle vorsichtig ankörnen, dann verrutscht der Bohrer nicht. Bei uns hat Wolf die Stellen für die Waschbecken in der Wand mit einem zusätzlichen Balken ausgestattet, so konnten wir die Schrauben direkt ins Holz schrauben. Das hält sogar den Tiger aus, wenn er ins Waschbecken springt.

Wenn dieses Schraubendingsbums nicht so weit rein will, weil die Abflachung zu weit vorne ist (links im Bild), verschraubt man 2 Muttern gegeneinander und dreht das Ganze mit diesem Hilfsmittel dann weiter rein (rechts im Bild).

Herstellerseidank gibts bei den Waschbecken hinten einen Spielraum für die Schrauben von ca. 1cm. Somit kann man das Wachbecken gut in die Waage bringen. Die Höhe unserer Waschbecken beträgt laut angeblicher Norm 85cm Boden - Oberkante Waschbecken. Nach längerem Herumprobieren sind beide Waschbecken in der Waage und sogar in der gleichen Höhe.

Die Belohnung für die Mühen: ein Bad in der neuen Badewanne und diverse Pflaster für die Schnitte an den Händen.

2 Wochen später sind wir draufgekommen, daß eine Armatur tropft. Es war nichtamal unsere professionelle Hanf-Dichttechnik schuld, sondern eine Dichtung gequetscht (auch nicht unsere Schuld). Nach dem Auswechseln der Dichtung und dem Abwischen des schwiegerväterlichen Blutes von den Fliesen war wieder alles gut.

Nach dem Montieren der Armaturen etc.  die Anschlüsse hinter den Fliesen mit Silikon abdichten!

Hmmm hier gibt es ein winziges Problem mit dem WC Abfluß. Das Gefälle ist genau in die falsche Richtung - von der Wand zum WC. Hier haben wir scheinbar ein nicht genormtes WC gekauft, der Abstand Boden-Mitte Rohr muß 18cm betragen. Hier sinds 17cm.

Irgendwie hammas jetzt doch geschafft, das WC ordentlich zu montieren und den Abfluß grade hinzubringen. Wir ham a andere Schüssel gekauft und die Röhrln zurechtgesägt. Nach ein paar Testsitzungen habe ich das WC endgültig festgeschraubt.

Ein großer Trost in schweren Stunden - wenn auch keine große Hilfe - war unser treuer Tiger. Frei nach dem Motto Mittendrin statt nur dabei hat er der Montage von fast allen Inneneinrichtungsgegenständen beigewohnt. Und auch gestern beim Sesselleistenmontieren hat er es geschafft im falschen Moment mit den Schrauben zu spielen oder genau dann auf den abzumessenden Sesselleisten zu liegen, wann ich es am Wenigsten brauchen konnte. Doch als eingespieltes Team können wir solche Zeitmanagement - Probleme immer zur Zufriedenheit vom Tiger lösen.

Vorurteil

Hänge- WCs mag ich persönlich weniger, da sie technisch aufwendiger, anfälliger und teurer sind. Dieses WC am Foto (nicht in unserem Haus) hat mein Vorurteil gegen solche Dinger wiedermal bestätigt. Besonders die Wasserlacke drumherum...

Etagere montieren

Beim Montieren der Etagere hab ich mich gestern leider wieder giften müssen. Aber es war ja klar, daß mir sowas passiert. Kraweuschuasta der Flinke nimmt Maß für die Etagere, zeichnet mit Bleistift die Bohrlöcher an, körnt und bohrt beide Löcher durch die Fliesen und Rigipsplatte bis zur Sperrholzplatte durch. Alles ist gut. Die rechte Befestigung wird mit einer längeren Schraube montiert, vorher noch an Tupfer Silikon rein, hält super. Jetzt die linke Schraube reingeschraubt, oha, warum beißt die denn nicht? HMMMM. Mit dem Steinbohrer nochamal rein, oha warum kommen da Metallspäne aus dem Loch? Kraweuschuasta der Glückspilz hats natürlich geschafft, das Loch durch die Fliese genau dort zu bohren, wo drunter der Kopf einer Rigipsschraube ist. Nach einer Beruhigungszigarette und vielen vielen
beruhigenden Streicheleinheiten mit den Katzen hab ich folgendermaßen weitergemacht: Das Loch in der Fliese ein Wenig vergrößert, und dann die Schraube ziemlich schräg nach oben, an der Rigipsschraube vorbei in die Spanplatte geschraubt. Die Etagere hält, man sieht von dem Malheur nix und ich hab mich auch wieder beruhigt. Und der Baumax hat an an neuen 5er Steinbohrer verdient.

Die Gschicht mit dem Abflusssieb

Wie haben uns zur Hausbau- zeiten entschlossen, den Revisionsschacht für Badewanne und Duschen nicht mit so einem hässlichen Silbertürl abzudecken, sondern ganz dezent und stylisch mit Magnethaltern an einer Fliese, die dann zusilikoniert wird. Genial geplant, hervorragend ausgeführt.
ca. 8 Jahre später ist plötzlich das Wasser in der Dusche nimma gscheit abgelaufen. Spätestens da ist uns wieder eingefallen, daß wir eigentlich ein Abflusssieb reingeben wollten, da die Langhaarigen unter uns - also die Weibis - grad in der Dusche immer besonders viele Haare lassen.

Hmmmmmm verdammt. Also Silikonfuge aufschneiden, Siphon ausräumen, neu zusilikonieren, bääääh. Also mal unverbindlich einen Abflußreiniger reingekippt und einwirken lassen. Der Erfolg war verblüffend, auf einer Skala von 1 bis 100 bei etwa 0,1%.

Da kommt mir der Tip von meinem lieben ex- Arbeitskollegen Thomas genau zurecht: Die Silikonfuge aufschneiden, Arbeit machen, danach wieder vorsichtig zumachen, den Schnitt sieht man dann gar net.

Muss ich probieren, das klingt ja super. Und da es keine Wartungsfuge ist, ists egal, obs ganz Dicht ist, oder nicht. Die ganz rechte Fliese unter der Dusche ist die Revisionsöffnung.

Und so schauts offen aus...

Die aufgeschnittene Silikonfuge schaut so aus

Hätten Sie auf dem ersten Bild gesehen, daß hier die Fuge schon aufgeschnitten war? Eben, also rein optisch kein Problem.

Nachdem ich den Siphon aufgefummelt hatte, wars sofort klar: DAS WEIB IST SCHULD. Im Siphon lag ein Trio von Ladyshave Abdeckkappen. Grummel. Darauf hingewiesen hat mein liebes Weibi zwinkerzwinkerzwinker gemacht und dachte, die Sache ist damit erledigt. Tssssssss. Nicht mit Kraweuschuasta dem Siphon- Rächer.

Nach einer Riesenportion Spaghetti Carbonara mit einer Prise Schuldbewußtheit seitens meines Weibis war alles wieder gut. Siphon geleert, Abflussrohre zusammengesteckt, Abflussprobe gemacht - huuuiiiiii rinnt das wieder ab. Und zu guter Letzt das Abflusssieb in die Dusche gelegt.

TIP zum Thema: Waschmaschine stinkt

März 2015 Letztens hatten wir eine böse Überraschung: Die Waschmaschine müffelt. Die Wäsche, die rauskommt stinkt nicht, aber die Waschmaschine. Hmm mal das Internet durchgeblättert, die üblichen Tips mit 2x heiß leer durchlaufen lassen, Essig reinschütten, Waschmaschinenspezialreiniger reinschütten, usw. haben nichts geholfen. Das Grundproblem, das Waschen bei niedrigen Temperaturen trifft bei uns natürlich auch voll zu.

Dann bin ich auf einen Forumsbeitrag von Holgi (Dienstag, 5. Juli 2011, 21:58) gestoßen, der die Basis der Waschmaschinenrettungsaktion gebildet hat

Ich habe das Ganze etwas abgeändert und folgendermaßen die Waschmaschine wieder geruchsneutral bekommen:

• 3fache Menge Pulver reingeschüttet
• halben Liter Essig dazu
• mit 90 Grad angefangen zu waschen
• nach 5 Minuten Waschmaschine ausgeschaltet und heißes Wasser nachgefüllt, bis die Trommel ca. 2/3 voll war
• 2 Std einweichen gelassen
• Programm fertigwaschen lassen

Diesen Vorgang hab ich 2x durchgeführt, danach war der Müffelgeruch weg.

Achtung, möglicherweise tritt bei der Waschmaschine Schaum aus, bei Unserer ist der Schaum durch die Lade rausgekommen :-)

Danke Holgi, Du bist mein Held! Ich war fast so weit, die Waschmaschine wegzuschmeissen.