Wir hatten vor dem Keller- und Hausbau die schwierige Frage zu klären: Welche Werkzeuge brauchen wir überhaupt?
Der passionierte (männliche) Heimwerker wird insgeheim lautlos einen Jubelschrei loslassen, der ziemlich schnell von einem Weiblichen "Wozu brauchen wir das Ding denn wieder?" auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird. Am Besten kauft Mann das Werkzeug alleine ein und schickt Frau solange Klamotten, Schuhe, Klunker, Taschen usw. shoppen (Vorher ihre Kreditkarte sperren lassen nicht vergessen!).
Ich berichte hier von meinen persönlichen Erfahrungen mit Wolfhaus, möglicherweise machens andere Hausfirmen etwas anders, wodurch sich eventuell leichte Verschiebungen im benötigten Werkzeugkontingent ergeben, denke aber daß 98% überall gleich sind.
Die meisten Werkzeuge werden von der Baufirma zur Verfügung gestellt, jedoch eine Grundausstattung sollte jede Baufrau und jeder Bauherr zur Verfügung haben. Außerdem braucht man gewisse Werkzeuge für die Baustufen, die man ohne Baufirma macht.
Es kommt ganz drauf an, was man möchte. Wenn ich ein Werkzeug 1x pro Jahr verwende oder grade mal zum Hausbauen, dann reicht ein billiges Produkt vollkommen aus. (bei mir: LIDL Sanitärzangenset, E- Tacker um 10 Eur, 1 billiger Akkuschrauber).
Wer öfters mit dem Werkzeug arbeiten möchte, sollte auf gewisse Qualität achten, bei mir: (1 guter Akkuschrauber, Metabo Schlagbohrmaschine, Markenkappsäge, gute Schraubenzieher,...)
unbedingt beim Innenausbau teurere Bits für die Schrauben verwenden, ich habe mir 4 Garniturern Billigbits beim ersten Zimmer ruiniert, bevor ich das Einsehen hatte, mit den teuren Bits die Schrauben in die Rigipsplatten zu schrauben. Und siehe da, es ist noch kein Einziger kaputtgegangen...
Es gibt interessanterweise aber auch billiges Werkzeug, das gut ist und lange hält (bei mir: Schraubenschlüsselset aus einem Billigmarkt), allerdings sind das seltene Glücksgriffe.
Aktueller Fall (Apr. 07)
Ich kaufte im Baumarkt eine Zehnerpackung Schleifgitter und eine Spachtel um 28,28 Eur. Tags darauf sah (und kaufte) ich beim Werkzeugfachmarkt die gleiche Spachtel und gleiche Schleifgitter in gleicher Qualität von einem anderen Hersteller um 9,70 Eur. Unterschied: 67,7%.
Es gibt genauso andersrum Geräte von renommierten Herstellern, die eigentlich lange halten sollten. So passiert beim Pflastern:
Das Schlimmste, was einem Heimwerker passieren kann ist eingetreten. Als ich die kleine Flex starten wollte, um einen Stein zu schneiden Zack, Bumm, Krach, Flusch - Leitungsschutzschalter geschmissen, Funken und Rauch kommen aus dem Motorgehäuse. Absolute Stille. Und Finsternis. Eigentlich ists ja heller Tag, aber ich habe die Augen zu und weine leise vor mich hin. Meine Flex !!!
Am Abend - als es dann wirklich finster war - hab ich dann rausgefunden, daß es den Entstörkondensator zrissen hat - einfach so. Was mich etwas nachdenklich stimmt ist der Umstand, daß ich 2 Flexn von Bosch habe, ein ältere Grüne (Heimwerker Edition) und eine jüngere Blaue (angeblich das everyday Superduper Profigerät). Da ich meistens die Grüne verwende, wundert es mich schon sehr, wie es bei der Blauen den Kondensator zerreissen konnte, obwohl das ja ein Folienkondensator ist und kein Elektrolytkondensator, von denen man ja weiß, das sie nicht ewig leben... Hier schwebt schon ein kleiner Schatten der geplanten Obsoleszenz wie eine dunkle, stinkende Aura über der Flex...
Gottseidenk - eigentlich TOMHEL (der WerkzeugWilli ums Eck, den es leider in Neulengbach nicht mehr gibt) sei Dank - konnte ich einen neuen Entstörkondensator bestellterweise nach 2 Tagen in meine blaue Flex reinfummeln und siehe da, sie schneidet wieder. Wie Gift...
TOMHEL der wahrscheinlich coolste WerkzeugWilli der Welt, mußte leider sein Geschäft zusperren. Ich werde ihn sooo vermissen.
Copyright liegt wahrscheinlich bei TomHel