Wir haben den Vorraum inklusive Stiegenhaus einmal neu angefärbelt und vorher die Nagellöcher verspachtelt. Das ist eh schon alter Hut, also gehe ich nicht näher drauf ein.
Der Vorraum birgt bodenverlegungstechnisch eine hmmm nennen wirs mal Herausforderung in Form von vier Türen gegenüberliegend und zwei 45 Grad Wänden.
Als Boden haben wir uns den gleichen Boden, wie im Schlafzimmer ausgesucht, Weitzer WP Charisma iDesign Parkett Eiche Black Pepper astig, gefast, reliefgehobelt 3 Schicht Parkett.
Also gut, frisch ans Werk. Zuerst steht Laminat rausreissen am Programm. Fängt schon mal gut an, das Stückl im Türrahmen zum Bad rührt sich keinen Millimeter, da hilft auch kein klopfen, ziehen und zerren was. Das Stemmeisen schon.
Mit brutaler Gewalt hat sich das Ding dann entfernen lassen und siehe da: Irgendein Wappler hat das Endstück mit Baukleber am Estrich angepickt. Nach den üblichen Verwünschungen und anderen Freundlichkeiten hab ich das dann doch noch beseitigen können.
Hui und schon liegen die ersten zwei Reihen. Natürlich nicht ohne Herumgeschnösel, weil ja da schon der erste Türstock sein muß. Da muß der Türstock mit der Japansäge gekürzt werden und die Parkettdiele eingepaßt werden. Ja geht eh, aber das hält halt immer furchtbar auf.
Wenn ich mich umdreh, wird mir schon bissl schwummerig vor den Augen, was mir da noch bevorsteht. Damit die Trittschalldämmung net leidet, habe ich ein paar alte Laminatstückln drauf verteilt, so kann man auch besser durchs Zimmer gehen.
Langsam, aber unaufhaltsam nähern wir uns dann dem zweiten Teil der zweiten Tür. Also quasi Halbzeit. Demnächst. Irgendwann.
Punkt 1 der Tagesordnung: Problem erfassen. Das Endstückl muß unter den Türstock vulgo Türzarge, Stock ists ja eigentlich keiner. Glücklicherweise passt das ganze Stückl rein, nur von der Nutseite (links) muss ich etwa an halben Zentimeter abschneiden, damits dann problemlos unter die Zargenseite rutschen kann.
Wenn unser Parkett mal eingeklickt ist, läßt er sich nicht mehr verschieben, nichtamal mit einem Zugeisen. Also schleifen wir auf der Nutseite diese Nasen ab, dann kömma das Endstück, das ja unter die Zarge soll, schön hin und herschieben. Der Stabilität schadet das nicht, da das Stück Diele vom Nachbarbrettl und von der nächstfolgenden Reihe in Position gehalten wird. Außerdem bleibt ein winziges Stück da, somit kanns nur längsseitig rutschen. Hier am Foto mit schon abgefeilter Nutseite.
Am Besten man hält ein Restl an die Zarge, dann sieht man gleich, wieviel abgeschnitten werden muß. Weiters kann man das Restl dann gleich als Führung verwenden - dazu kommen wir gleich. Wichtig ist außerdem die Überlegung, wo der Parkettboden genau hinkommt und welche Teile der Zarge man kürzen muss.
Hier hat wohl jemand nicht ganz nachgedacht und etwas Zuviel angeschnitten...
Also hier wird das besagte Restl umgedreht, damit ma die Oberfläche net beschädigt, soferns noch verwendet wird und munter drauflosgesägt.
Es empfiehlt sich, bei den ersten paar Sägebewegungen a bissl mit den Fingern nachzuhelfen bzw. Führung zu spielen.
Die Türdichtung bleibt auch viel hübscher, wenn mans nicht mit der Säge malträtiert, also hab ichs vorübergehen raufgebogen.
Das Sägen an sich geht recht leicht, ma sollte nur aufpassen, daß man nicht abrutscht und versehentlich Fahrer in die Zarge macht. Ritschratsch, schon ists abgesägt. Und das Parkettstückl passt super drunter.
Leider ist hier aber der Dehnungsabstand zur Wand von etwa 1cm nicht mehr gegeben. Um allfällige Aufschüsselungen und dergleichen zu vermeiden, wird einfach ein Stückl der Nut weggeschnitten, das ist ein guter halber Zentimeter.
Jetzt hat der Parkett genug Platz zum Arbeiten, auch unter der Zarge.
Was mir extrem geholfen hat, war der Umstand, daß wie damals beim Zargeneinbau die Zierbekleidung (Das ist die Abdeckung die einfach in die Zarge, reingesteckt wird) nicht angeleimt haben,
Jetzt wird's dann wirklich spannend, die nächste Reihe hat links und rechts einen V- förmigen Einschnitt, keine Ahnung, wie ich die auf beiden Seiten unter die Zarge bekommen soll. Und irgendwie werden die Parkettdielen schonwieder knapp.
Puh, geschafft. Ich sollte Profi- Parkettbodenverleger werden....
Oder auch Nicht! Verdammt. Es ist schonwieder zuwenig Parkett da. Waaruuumm???
Zumindest sollte ich kein Parkettboden - Besteller werden.
Nach einer tieferen inneren Gewissenserforschung ists mir gedämmert. Ich habe zwar fein säuberlich den Verschnitt ausgerechnet, aber nicht zur Bestellmenge dazuaddiert. IDIOT! So ein mathematischer Trottl, der Kraweuschuasta. Unglaublich.
Jetzt ist auch klar, warum im Kinderzimmer ein Parkettbrettl gefehlt hat.
Leider hilft hier auch plumpes Tricksen nicht.
Ich hab mal überschlagen, wieviel mir an Parkett fehlt und kam auf die mir leider schon bekannte Anzahl von: 1 deppates Parkettbrettl.
Verdammter Mist, das kanns ja net sein!
Besonders schwer wiegt hier der Umstand, daß dieser Parkett eine Sonderproduktion ist und nur bei Mengen >20 m2 bestellt werden kann.
Neeeeeiiiiiiinnn.......
An dieser Stelle muß ich mich zutiefst wiedermal bei Hrn. Rainer von Boden Karner bedanken. Der hat uns nach recht kurzer Zeit mit einem Paket unseres Parketts aus der Patsche geholfen.
Somit kann es endlich & gottseidank weitergehen.
Leider gleich mit einer neuen und finalen Herausforderung - ein Parkettbrettl gleich unter 2 Zargen gleichzeitig reinzuwursteln. Ich hab mir das Ganze auf Malerpickbandl mal ausgemessen und aufgezeichnet.
Unglaublich... Es paßt.
Jetzt noch schnell das letzte Dreieckerl ausgeschnitten und reingeschnöselt.
Nein, natürlich nicht, genauestens abgemessen, genau geschnitten und exakt eingepaßt.
Natürlich kocht auch der Kraweuschuasta auch nur mit Wasser (wenn auch mit Bio Natur Gluten und Collagenfreiem Quellwasser) und hat sich eines simplen Schmähs bedient, eigentlich warens ja zwei Schmähs in Kombination:
Einerseits wiedermal Nut und Feder entsprechend abgeschliffen, daß sich die beiden Parkettbrettln ineinanderschieben lassen, ohne sie schräg einklicken zu müssen.
Andererseits hab ich den 1cm Spalt zur Wand ausgenutzt und das letzte Brettl reingeschoben, damit ich das vorletzte Brettl einklicken kann.
Also der Reihe nach:
Noch schnell die Sesselleisten reingebastelt und voila.
Hmmm um ganz ehrlich zu sein, ein bissl gepfuscht ists schon, im Freudentaumel über das richtig eingepaßte Parkettbrettl hab ich mich wohl bei der Sesselleiste etwas vermessen. Bis jetzt ists aber noch niemandem aufgefallen, also PSSSST, verratets mich nicht....
Die Trittschalldämmung vom Laminat hätte ich nicht recyclen sollen, beim Gehen ist das irgendwie schwammig. Beim nächsten Parkett werd ich eine geeignete Unterlage verwenden!